Die Zwangspause, bedingt durch den Dienstplan meiner Holden, war vorüber. Wir packten erneut die Räder, diesesmal ergänzt durch den Einspurhänger, den ich meiner Holden schmackhaft machen konnte. Bestückt war er mit der Stahlkiste, die wiederum gefüllt war mit dem Küchgengut, Klamotten wieder in den Taschen, einen Satz Taschen erhielt meine Große, womit sie sogar gut zurecht kam. Meine Ladung war wieder der ZentnerCar, bestückt mit dem einst großen, nun mittlerweile gefühlt kleinen Zelt und dem übrigen Gerempel, was man so brucht als Familie unterwegs. Den Vorrat an Getränk hatten wir darin, Bücher, Decken, Schlafsäcke, was halt nicht in die Taschen passte, wie auch den Reisegrill, der seher vielseitig ist, so vielseitig, dass ich auf die Mitnahme der traditionellen Reisepfanne verzchtete.
So brachen wir zum frühen Nachmittag auf, die Gattin beendete den Schlaf nach ihrem Nachtdienst und wir radelten los. Ziel war das nahe Lauterburg im benachbarten Elsaß, direkt am dortigen Zeltplatz ist ein Badesee, den man als Camper für umme besuchen darf, was den Kindern natürlich eine wahre Wonne ist.
Also wieder auf vertrauten Wegen, entlang am Rhein, diesesmal auf der Pfälzer Seite, der Krabb grüßt.
Der Klee zeigt sein Antlitz dem trainierten Auge bei der Pause. Dieser Glücksbringer, der nun immer noch in meiner Geldbörse ruht, hatte auch einiges seiner Macht im späteren Verlauf der Reise beweisen können.....
Wir hatten Lauterburg erreicht, am Zeltplatz erwarteten uns Tierchen, die entweder Begleiter der Camper waren:
wie auch welche, die dort sesshaft waren.
Die lieben Kleinen rasten sofort zum See, die lieben Großen machten sich an den Zeltaufbau. Die Einrichtung des Zeltes ging recht zügig voran, nachdem die Kiddies sich austobten, gab es noch ein Essen zum Abend und es ging altersentsprechend zeitversetzt ins Bett.
Na denn, die Nacht war vorrüber, die Füllung der großen Luftmatte der Eltern auch, undicht und dies auch schön schleichend, am Morgen war stärkerer Bodenkontakt als am Abend. Der Nachbar der nebenliegenden Parzelle hatte sogar gleiches Problem mit zufälligerweise gleichen Matratze und war sogar erfreuter als am Vortag, dass er die Luftpumpe aus unserem Bestand erneut nutzen durfte..
Das Frühstück, gewohnt lecker mit frischem Baguette, welches wir an der CP-Hauptzentrale kaufen konnten und frischem Rührei aus der gasbefeuerten Bruzzelstelle war so, wie es sein sollte: Ein entspanntes Frühstück an der frischen Luft eben, für einen Stadtmenschen ein seltener Genuss.
Wie es beabsichtigt war, gingen die Kinder wieder an den Badesee, sie waren kaum zu halten, pfffiuuuhhw... weg waren sie, da der See bewacht ist, mussten wir uns keine Sorgen machen, dass sie verloren gehen, mussten wir uns auch keine Sorgen machen, es ist ein verbundenes Gelände, der See und seine anliegende Fläche mit dem Zeltplatz zusammen. Also endlich mal auch Entspannung für die Eltern, d.h. Füße ausstrecken, hochlegen derselben entfiel, da wir uns ebenerdig aufhielten.
Nun meine spezielle Mission des Tages: Der Vadder fuhr los, Geld zu besorgen. Der nächstgelegene gebührenfreie Geldautomat ist ein paar Kilometer entfernt, also ab auf das Ross und los, ich nutzte die Zeit, mir Lauterburg abseits der bisherigen Transitstrecke anzusehen, was kein Fehler war, es ist ein schönes elsässisches Dorf.
Von da an fuhr ich dann vorne entlang, dann links vorbei am Rande des Dorfes quer hintenrum und aus unbekannter Richtung in Berg hinein, allein am Stand der Sonne orientierte ich mich und fand den Weg dorthin, wo ich hin wollte.
Die Bank hatte ich erreicht, die Bedienung des Automaten, der mir die moderne Tauschware aushändigte, war erfolgreich und ich steuerte wieder in die ungefähre Richtung nach Lauterburg, unscheinbare Wegabzweigungen lockten mich erfolgreich auf ihre Bahnen, und am Ende kam ich wieder da raus, wo ich hinwollte, nur war der Weg schöner, als sonst, weil neu erfahren und bislang unbekannt.
Meine neue Werkzeugdose,im Herbst u. Winter kann ich einen Flaschenhalter damit belegen, kein Problem,passt alles rein,1 Schlauch,Flickzeug,Reifenheber,Minitool,Taschentücher und Telefon mit Tasche,das liegt alles so eng das nix klappert...
Zitat von ScheinwerferheinzDiese Dose finde ich gut.
ich hab je ne neue Satteltasche gekauft mit Halterung für's Rücklicht,leider steht die beim Brooks so das mein Rücklicht zu weit nach unten geneigt ist und nicht wie es sein soll richtig nach hinten strahlt,deshalb die Dose,so kann ich das Rücklicht hinten richtig befestigen,im Frühjahr u. Sommer brauch ich keins mehr dann kann die Tasche wieder ran
Zitatund am Ende kam ich wieder da raus, wo ich hinwollte, nur war der Weg schöner, als sonst, weil neu erfahren und bislang unbekannt.
, mit dieser Erkenntnis, entschied ich mich kurz vorm Campingplatz noch eine Runde weiter zu drehen, fuhr daher geradeaus, anstatt rechts abzubiegen machte mich daran, den See zu umrunden. Vorbei an der Segelbootzone des Sees, ging es durch Maisfelder, vom letzten Mal vertrauter Weg, da ich erst kürzlich die Familie dort durchscheuchte...
Der Weg ist eigentlich nur der Wirtschaftsweg der Bauern und der LKW, die den Kies und den Sand vom Baggersee bewegten; entsprechend ist der Weg beschaffen, staubig, holprig und schotterig. Abwechslung bot das weite Sonnenblumenfeld, das das Maisfeld ablöste, um den ehrenwerten Radfahrer einen anderen Anblick anbieten zu können.
Ich erreichte die Stelle, wo der Weg auf die Landstraße traf, der ich ein kurzes Stück folgen muss, um dann wieder auf den Feldweg einzubiegen, der dann weiter versetzt um den See führt. An dieser Abzweigung blieb ich kurz stehen und lies meinen Blick kreisen; rechts die Botanik, geradeaus eine schöne ebene glatte Landstraße und kein Verkehr zu sehen. Es war Mittagszeit, die Sonne brannte, die unbekannte Strecke raunte mir zu: "befahre mich, ich bin frei und Du bist willig". Ich hörte auf die Stimme und folgte ihr.
Es ging dann entlang der Landstraße, entfernt hörte ich das Rauschen eines Zuges, der paralell zur Straße auf seinen Gleisen fuhr, sich näherte und dann wieder entfernte. Beide hatten wir die ungefähr gleiche Richtung und sind auch beide einfach nur gefahren.
Ich erreichte einen Ort namens Mothern, ein elends lang gestrecktes Dorf, aber schön und ruhig. Am Ende des Ortes fuhr ich dann die Abzweigung, die mir am ehesten geeignet schien, mich wieder in Richtung Zelt zu führen. Ich hatte keine Karte dabei und war tatsächlich in fremder Region unterwegs, ich hatte nur Sonnenstand und ungefähre Ahnung, wo ich hinkam und wohin ich wollte, vielmehr keine Ahnung, wo entlang... Und noch schlimmer, es ging bergauf, während der Fahrt knipste ich ein Foto, da mir der Weg in seiner Art gefiel:
Die für mich als Flachlandradler beachtliche Steigung hatte ich erklommen, ohne aus dem Sattel zu steigen und fand mich auf weiten Feldern wieder. Es war entweder schon abgeerntet oder es stand noch, wie in dieser Region üblich, Mais auf den Feldern.
Diese Gegend erkundete ich, herumirren war es ja dann doch nicht, da ich mich am Sonnenstand orientierte,und fand eine Unterführung unter der Autobahn hindurch, die aber och in die ganz falsche Richtung führte. Also kehrt Marsch, wieder weiter, eine Rampe hinauf, um dann am Zaun zu landen, der herumirrende davor bewahren soll auf der Autbahn zu landen.
Nochmals kehrt Marsch, die nächste Abzweigung an der letzten Kreuzung der Feldwege, der gefolgt, die Richtung stimmte und es ging tatsächlich ein gutes Stück weiter wie ich es dachte, dass es gehen sollte. Vom Feld ging es in den Wald, der Waldweg wurde immer schmaler
und verschwand am Ende an seinem tatsächlichen Ende...
Ich stieg ab, um dieses doch schön urigen Ende zu begutachten, es ging schroff ca 15m abwärts, zu Fuß wäre ich da runter gekommen, aber mit einem Fahrrad auf den Schultern dann da runter, nur um auf einen Weg zu kommen, der mir genauso bekannt war, wie der zuvor befahrene ? Kehrt Marsch zum Dritten, zur Autobahnunterführung, dort drunter durch und dann doch weiter, es ging direkt danach links hoch, geschlängelt auf kiesbedecktem Weg, der von Regenerosionsspuren durchfurcht war. Ich schlug mich wacker und war froh, wieder eine Steigung zu schaffen, als sich mein Vrderrad drei Meter vor dem Ende der Steigung in den Kies grub und so ein spontaner Stand stattfand. Kurz geschoben, dann die Aussicht genossen
Eine Gruppe Pferde war neugierig und näherte sich, so nach dem Motto "Wass'n das für einer ?"
Auch wenn es zuerst gegen die Richtung (in Luftlinie) ging, führte der Pfad weiter, wurde immer besser, es war gepflegte Befestigung zu erkennen, bis ich an eine Straße kam, wo ich sogar das Ziel meines Trips sehen konnte, der See:
So machte ich mich auf den Weg, endlich (fast) wieder wissend, wo ich wirklich entlang fahren sollte, rauschte den Hang hinab, was ich als Belohnung für diese Geländeerkundung wirklich genießen konnte und setzte den letzten Rest der Fahrt fort. Ausgetobt auf einer kurzen "Ich fahre mal kurz zum Geldautomaten-Fahrt" kam ich am Zelt an und legte mich entspannt vor as Zelt und lächelte vor mich hin, da ich mal wieder, wie ich es gerne mache, gar nicht irr herum irrte.
Schöne Bilder. Ist echt mies, wenn man mehrere Kilometer fährt um dann festzustellen, dass man in einer Sackgasse gelandet ist. Das ist mir ohne Navi schon oft auf Feldwegen passiert.
einfach auf's blaue losfahren hab ich früher immer gemacht und dann auch oft in Sackgassen gelandet...das Navi verhindert jetzt solche Abenteuer.. Allerdings kenne ich um die Stadt herum jeden Weg und Steg da gibt's keine Überraschungen mehr