Zitat von ScheinwerferheinzDas sollte man verfilmen. Dagegen wirkt Michel aus Lönneberga wie das liebste Kind der Welt.
Och, sooo schlimm war ich nun auch wieder nicht; da gab es in meiner Klasse echt härtere Gesellen. Aber okay, kaum jemand hat sein Fahrrad so gefordert wie ich...
Gut, das Rad war also wieder beisammen. Nur die Lenkerklemmschraube entwickelte sich mehr und mehr zum Sorgenkind. Ich versuche es mal zu beschreiben: Der ursprüngliche 13er Sechskant war ja längst verschwunden. Wäre das Teil jetzt nur rund gedreht gewesen, hätte ich ja immerhin noch eine runde Angriffsfläche gehabt. Da ich jedoch mit der Wasserpumpenzange oft genug nach oben abgerutscht war, hatte der Schraubenkopf die Form eines Kegelstumpfes angenommen, der sich langsam zu einem Kegel entwickelte oder besser, zu einer Vieleck-Pyramide. Das Ding war also mit keinem Werkzeug mehr richtig zu packen . Zudem hatte sich - durch die andauernde Bewegung im Vorbau - die Riffelung des Lenkermittelstücks verabschiedet.
Und da ich mir weitere Investitionen seitens meines Vaters von der Backe putzen konnte, half hier nur Plan B. Zugegebenermaßen ein sehr radikaler Plan. Ich drehte den Lenker ganz einfach nach unten. Jaja, richtig gelesen, der hohe obere Teil war nun unten . Die Sitzposition war etwas gewöhnungsbedürftig, jede Sattel-/Lenkerüberhöhung, wie man sie von Rennrädern kennt, war Kinderkram dagegen. Die Lenkerenden befanden sich ungefähr auf halbem Wege zwischen Felge und Achse. Obwohl ich mit meinen nunmehr knapp elf Jahren noch ein biegsames Rückgrat besaß, bekam ich auf längeren Strecken (>2km) Genickstarre. Dann bevorzugte ich den Mittellenker.
Auf holprigen Wegen übrigens auch, weil mein Kinn oder Gesicht - je nach Sitzposition auf dem Bananensattel - bei der Unterlenkerhaltung permanent über dem scharfkantigen Schraubenkopfwrack schwebte. Sooo risikofreudig und schmerzbefreit war ich dann auch wieder nicht. Das nächste "Problem" war eher Image-technischer Natur, denn nun erfüllte mein Bike schließlich nicht mehr die Anforderungen, die man an einen echten Chopper stellt. Wie ein Rennrad sah es natürlich ebenfalls nicht aus. Da meine große Liebe immer noch den Motorrädern galt, trieb ich mich häufiger in der Stadtbücherei rum und hatte dort - das Glück ist mit den Tüchtigen! - eine Motorrad-Enzyklopädie entdeckt, in welcher eine Unzahl alter Motorräder zu bestaunen war.
Eine Rennmaschine aus den 1920er Jahren der längst untergegangenen Schweizer Marke "Zehnder" glich meinem Rad wie ein Ei dem anderen - also, sie hatte mit viel Phantasie eine gewisse Ähnlichkeit damit. Nun fuhr ich eine alte Zehnder ...
Nur brachte es natürlich nicht so viel Freude, mit einer waschechten Rennmaschine alleine sinnlos durch die Gegend zu fahren. Aus diesem Grunde hatte ich mir zum elften Geburtstag eine mechanische Stoppuhr schenken lassen, solch eine, wie sie auch die Sportlehrer beim 100-Meter-Lauf auf Sportfesten benutzen. Ich überzeugte die Freunde aus unserer Siedlung davon, einen Zeitfahr-Wettbewerb ins Leben zu rufen. Der ungefähr wie ein Stiefel geformte Parkplatz-Rundkurs in der Straße schien bestens dafür geeignet zu sein. Den Start-, Ziel- und Boxenbereich bildete eine vielleicht zwanzig Quadratmeter große, mit Gehwegplatten versehene Fläche, auf der sich zwei Teppichklopfstangen befanden (damals schleppten die Hausfrauen, die keinen Staubsauger besaßen, ihre Teppiche noch zum Klopfen dorthin).
Auf dem ca. 350 Meter langen Kurs waren meine Zehnder und ich in ihrem Element. Obwohl die Poloräder meiner Kumpels eine Drei- oder gar Fünfgangschaltung besaßen, verbuchte ich die meisten Siege, da meine Maschine viel leichter war und ich so aerodynamisch darauf lag, dass es aerodynamischer eigentlich gar nicht mehr ging. Trotzdem stellten diese Rennen den Abgesang einer glanzvollen Epoche dar, denn die Jet-Nabe begann, Zicken zu machen. Es war zwar nicht so schlimm wie damals beim Kinderrad, aber dennoch musste ich zeitweise mehrere Umdrehungen rückwärts treten, bevor die Bremse packte. Und bei nur einer vorhandenen Bremse war das schon ziemlich doof.
Mein Vater sah ein, dass der Kauf eines neuen Hinterrades den Zeitwert des Rades bei weitem überstiegen hätte - und kaufte auch keines . Nach und nach bekamen meine Freunde neue Fahrräder, weil sie aus den Polorädern rausgewachsen waren. Es handelte sich größtenteils um die damals gerade schwer angesagten Halbrenner - also Möchtegern-Rennräder mit Rennlenker, aber Gepäckträger, Schutzblechen und Beleuchtung. In silbernen, metallic-blauen oder -roten Farbtönen gehalten, machten die echt was her. Und sie hatten eine Zehngang-Kettenschaltung. Unter Aufbietung all meiner Überredungskünste ("Natürlich werde ich das pflegen! Bei den ersten beiden Rädern war ich ja auch noch klein und dumm...") gelang es mir, meinen Vater dazu zu bewegen, mit mir in die Stadt zu fahren und ein solches Rad zu kaufen ...
Habe ich schon erwähnt, dass es kein Fahrrad-Fachgeschäft war, das wir aufsuchen wollten?! Nein? So war es aber. Denn in den Fachgeschäften der Umgebung kosteten diese Halbrenner alle so um die 300 Mark - eindeutig zu viel für meines Vaters Geschmack (sein eigener Singlespeeder hatte ja nur 159 Mark gekostet). Unser Weg führte uns - rrrichtig! - zum QUELLE-Kaufhaus. Oder vielmehr zu dem, was einmal ein Kaufhaus werden wollte, denn diese Filiale war gerade umgezogen oder im Begriff, dieses zu tun. Gut möglich also, dass es sich bei dem Gebäude auch nur um eine Zwischenlösung handelte. Wir betraten eine ungemütliche Halle, mein Blick streifte Rasenmäher, Hollywood-Schaukeln und Familienzelte. Die Atmosphäre war so ganz anders als in den Fahrradläden, in welchen ich mich normalerweise rumtrieb.
Irgendein - mir nicht besonders enthusiastisch erscheinender - Verkäufer schob auf Fragen meines Vaters aus irgendeinem Winkel ein Fahrrad heran. Einen Halbrenner der Hausmarke MARS, lackiert in einem kräftigen Grasgrün, die Schutzbleche in glänzendem Schwarz. An dem nur einen Rahmenschalthebel erkannte ich sofort, dass es sich um ein Fünfgang-Modell handelte. Für 199 Mark das Ganze; mit zehn Gängen hätte es 229 Mark gekostet. Tja, wieder mal war ich gegenüber meinen Feunden ins Hintertreffen geraten. Zwar nicht ganz so krass wie mit dem Klapprad, doch dieser Halbrenner gehörte klar der zweiten Kategorie an. Meckern oder auch nur leise Kritik war nicht drin, denn als Wiederholungstäter oder Serienkiller durfte ich froh sein, überhaupt eine dritte Chance erhalten zu haben. So schoben wir das Rad zum Bahnhof und fuhren mit dem Nahverkehrszug nach Hause.
Was mir bei der ersten Testfahrt sofort auffiel, war das leicht taumelnde Ritzelpaket auf der Nabe. Doch da sich das während des Tretens nicht negativ bemerkbar machte, maß ich dem keine größere Bedeutung bei. Und bevor ich es vergesse: Mit dieser Schaltung sollte ich nie richtig warm werden. Da der Hebel keine Rasterung besaß, bedeutete jeder Gangwechsel eine ziemliche Fummelei, bis die Kette sauber auf dem betreffenden Ritzel lief. Und ich vermute heute, dass sie es schon deshalb nie 100%ig tat, weil das Ritzelpaket nicht plan lief. Ich fuhr fast immer im dritten oder vierten Gang. Das Zweite, das negativ in Erscheinung trat, war der Sattel. Es gibt heutzutage kein Fahrrad, das so billig ist, dass ein solcher Sattel Verwendung fände. Das Ding war ein schmales Plastikteil und hatte die Form eines Sattels.
In der Mitte der Sitzfläche waren drei kleine Bohrungen angebracht. Materialersparnis? Gewichtstuning? Komfortzone? Keine Ahnung. Das Teil war unbequem wie nur was. Die "Altenburger Synchron"-Seitenzug-Felgenbremsen waren über jeden Zweifel erhaben - verglichen mit den Bowdenzug-Stempelbremsen der Vorgänger jedenfalls. Gemessen an heutigen Standards waren sie einfach nur indiskutabel. Bei knapp 15.000 Verkehrstoten im Jahre 1975 kam es auf ein paar mehr oder weniger wohl nicht so an. Und noch was: Hatte ich überhaupt einen Halbrenner gewollt?! Gab es so was wie ein Dream-Bike für mich?! Zweimal ein deutliches Nein. Ich befand mich noch in einer Findungsphase, wusste weder genau, was ich wollte, noch wusste ich, was gut für mich war. Und ich wusste auch nicht, was qualitativ überhaupt gut war. Das wiederum war gut für meinen Vater; der wäre sonst nämlich ein richtig armes Schwein gewesen ...
So arrangierte ich mich mit meinem grünen Marsrädchen, das mich - da war ich sicher - die kommenden drei bis vier Jahre begleiten würde. In ihm sah ich diesmal nicht das ungeliebte Kind, sondern ein ausbaufähiges Basismodell. Zuerst sparte ich mir vom kargen Taschengeld einen angemessenen Sattel zusammen. Im Rennrad-Fachgeschäft Nr.1 erstand ich einen schmalen Sportsattel. Leicht gepolstert und mit schwarzer, abgesteppter Satteldecke; das Rautenmuster erinnerte ein wenig an eine Steppdecke. Da ich schnell realisiert hatte, dass das Rad von einem echten Rennrad ungefähr so weit entfernt war wie ein LKW von einem Formel 1-Rennwagen, musste ich ihm meinen eigenen Stempel aufdrücken.
Es sollte eine Supersportmaschine werden - mit nützlichen Details. Ich kaufte zwei verchromte Rückspiegel, die ihrer Aufgabe leider nicht ganz gerecht wurden, weil das Bild wegen der Vibrationen ständig verzerrt war. Aber sie sahen gut aus. Ich begleitete meinen Vater wieder auf seinen allsonntäglichen Touren und konnte ihm abermals einen Tacho aus dem Portemonnaie ziehen. Es war wieder ein Huret, diesmal mit schwarzem Gehäuse und 90km/h-Skala. Auf der anderen Lenkerseite montierte ich den alten Huret, der - unplugged - die "Funktion" des Drehzahlmessers übernahm. Inzwischen besuchte ich häufiger das Motorradtreffen am Kaiserberg, und auch vor unserer Siedlung hatte der gegenwärtige Motorrad-Boom nicht Halt gemacht.
Ein Typ fuhr eine Honda CB 350 Four, und als der die originalen Griffe (die mit den länglichen Lamellen) gegen andere (bessere aus Moosgummi) tauschte, schenkte er mir die alten. Der rechte Griff hatte natürlich wegen des Gasdrehgriffs einen größeren Innendurchmesser. Ein Montageproblem, dem ich mit mehrfach drumgewickeltem, doppelseitigem Klebeband begegnete. Das hielt zwar nie so richtig, doch was tut man nicht alles für eine stimmige Optik. Vorerst war ich zufrieden, doch die fortwährenden Besuche des Motorradtreffens hatten zu einer Art innerer Zerrissenheit bei mir geführt und eine andere, längst verschüttet geglaubte, alte Liebe erneut aufflackern lassen: Motorrad-Oldtimer!
Meine Supersportmaschine war für einen solchen Umbau völlig ungeeignet, nur wo sollte ich auf die Schnelle ein Rad auftreiben, aus dem sich ein Oldie aufbauen ließ?! Das zuweilen grausame Schicksal spülte mir alsbald ein passendes Objekt in die Hände. Mein geliebter Opa war verstorben, und ich erbte sein neuwertiges 26"-Damenrad. Der Rahmen war dunkelrot lackiert, und die silbernen Alubleche waren in ihrer Profilierung im gleichen Rot-Ton gehalten; das konnte so nicht bleiben. Ich beschloss, mir eine Dose schwarzer Lackfarbe zu kaufen, um damit schon mal dem Rahmen ein klassisches Äußeres zu verpassen. Und da die originalen Bleche erstens wegen ihrer Farbgebung und zweitens wegen des Profils nicht mit dem schwarzen Rahmen harmonierten, demontierte ich die schwarzen Bleche der Supersportmaschine, die wiederum neue polierte Alubleche erhielt, was auch viel besser zu den Chrom-Spiegeln und den verchromten Felgen passte.
Der Umstand, dass am neuen HR-Blech für's Mars nur die Bohrungen für die Strebe, das Rücklicht und die untere Stegplatte, an der auch der Ständer befestigt ist, vorgesehen waren, und dass das originale schwarze HR-Blech wegen der anderen Rahmengeometrie des Damenrades nicht ohne weiteres an dieses zu schrauben war, erforderte das Bohren zweier Löcher. Was aus heutiger Sicht banal klingt, bedeutete für mich damals eine mittelschwere Krise, denn in unserem Haushalt existierte keine Bohrmaschine . Meinen Vater brauchte ich gar nicht erst um Hilfe zu bitten, denn der war sowieso genervt von meinen ständigen Umbau-Aktionen. Ich grübelte und suchte - und ich fand!
Mit Hilfe eines alten rostigen Nagels zeichnete ich zuerst mal die Position der beiden Bohrungen an. Mit demselben Nagel tat ich dann das, was ich später als "Ankörnen" kennen lernen sollte, und da ich wenigstens schon mal zwei kleine Löcher fabrizieren wollte, "bohrte" ich mit dem Nagel auch direkt vor. Wie das?! Ich schnappte mir den uralten Dreifuß (Schuhmacher-Werkzeug), der im Keller rumflog, legte das jeweilige Blech drauf und schlug mit dem Hammer so lange auf die Körnung ein, bis ein kleines Loch entstanden war. Ich kramte weiter im ausrangierten, alten Wohnzimmerschrank, der im Keller stand und entdeckte den längst verschollen geglaubten Kinder-Werkzeugkasten, der irgendwann mal unter dem Weihnachtsbaum gelegen hatte.
In diesem Kasten befanden sich zwei kleine Handbohrer, die jedoch in erster Linie für die Holzbearbeitung gedacht waren. Der eine Bohrer war sogar eine richtige kleine Handbohrmaschine, deren Bohrer durch das Auf- und Abbewegen eines Griffes auf einer Spindel in eine Drehbewegung versetzt wurde. Mit dem Ding vergößerte ich die beiden kleinen Löcher, als Schraubstock fungierten meine Oberschenkel, zwischen die ich die Bleche klemmte. Danach zwirbelte ich den etwas größeren Bohrer mit T-Griff durch die Bohrungen, die dann aber immer noch zu klein waren, um M5-Schrauben aufzunehmen. Zum Glück beinhaltete der Kasten noch eine kleine Rundfeile, mit der ich die Bohrungen mühselig - denn auch diese Feile war eigentlich nur für Holz geeignet - so weit auffeilte, dass die Schrauben endlich durchpassten.
Tiiiieeefstes Mittelalter , und genau deshalb bin ich noch heute stolz darauf, unter widrigsten Umständen die allerersten Schrauber-Meriten erworben zu haben. Mal abgesehen vom Materialermüdungs-Customizing der Chopperbleche...
Wir schrieben das Jahr 1976, und wie konnte ich es nur vergessen, die wirklich letzte Vorstellung meiner Zehnder zu erwähnen, die sich im Sommer dieses Jahre zutrug ...?! Im Hochsommer, und zwar genau zu meinem zwölften Geburtstag, ließ ich das berühmte Parkplatz-Zeitfahren seine Renaissance erleben - als Spiel zu einem ganz normalen Kindergeburtstag. Weil niemand meiner Freunde mit dem eigenen Rad erschienen war - und aus Gründen der absoluten Chancengleichheit hatte ich das ohnehin in Erwägung gezogen -, schlug ich vor, dass jeder Teilnehmer auf meiner Zehnder zu fahren hatte. Die ersten Fahrten verliefen auch problemlos, und die launische Jet-Nabe war tief in meinem Unterbewusstsein versackt.
Dann kam Kumpel Jogi an die Reihe. Der Punkt der Zwischenzeitnahme lag dort, wo die Fahrer aus der - wegen dichten Buschwerks nicht einsehbaren - Stiefelspitze auftauchten. Die Stoppuhr zeigte da immer so um die 28 bis 30 Sekunden an. 32 Sekunden, und Jogi war noch nicht zu sehen. Nanu, er war neben mir der schnellste Fahrer?! Bei 36 Sekunden machten wir uns auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. An der 90°-Kurve angelangt (dort geht es praktisch vom vorderen Teil der Sohle um die Stiefelspitze rum), dem einzigen Punkt des Kurses, an dem man wirklich voll in die Eisen gehen musste (je später, desto besser), erblickten wir Jogi.
Er war gerade dabei, die Zehnder aus dem Stacheldrahtzaun zu bugsieren, der den dort befindlichen zweiten Teppichklopfplatz vom umliegenden Strauchwerk trennt. Über und über mit Schürf- und Schnittwunden übersät, erklärte er, dass er beim Versuch zu bremsen plötzlich ins Leere getreten hatte . Er war locker mit über 30km/h in diesen Zaun gerast, der Lenker war samt Vorbau aus dem Gabelschaft gerissen worden. Die Zehnder war endgültig Geschichte. Doch wieder hatte mir das Schicksal in Form dieses Teileträgers einen weiteren Umbauplan in den Kopf gesetzt. Denn trotz der mehr schlecht als recht aufgebrachten weißen Zierlinien auf dem HR-Schutzblech meines "Oldtimers" vermochte der "Spirit of the Twenties" nicht sonderlich authentisch bei mir überzuspringen.
Mit meinen Kumpels Volker (ebenfalls Fahrrad-Bastler), Jogi und Klaus hatte ich inzwischen den Fahrrad-Club "Alphas" gegründet. Auch Volker war zu einem 26"-Damenrad gekommen, an das er einen Apehanger geschraubt hatte. Und weil die Lenkerklemmschraube meines Erbstückes schließlich noch neuwertig war, lag es nur nahe, den Zehnder-Apehanger durch den Vorbau zu fädeln, die Schutzbleche wieder zu entfernen, und schon war Bike Nr.2 einer völlig neuen Fahrzeuggattung fertig: eine "Alphas-Granate" ! Wegen der jungfräulichen Hinterrad-Nabe - ich glaube, es war eine Komet - ließen sich damit übrigens auch wieder astreine Vollbremsungen hinlegen ...
Im Frühjahr 1977 hatte ich also die Zehnder ausgeschlachtet, und die Alphas-Granate war entstanden. Der Rennlenker des Mars sagte mir überhaupt nicht mehr zu, weshalb ich ihn gegen einen flachen Tourenbügel tauschte. Das war jetzt praktisch so was wie ein Vorläufer der heutigen Trekking-Bikes. Allzu lange sollte es aber auch bei dieser Version nicht bleiben, denn im Sommer begann die Tour de France, und wer zu dieser Zeit schon alt genug gewesen ist, um davon etwas mit zu bekommen, wird sich daran erinnern, dass ein deutscher Nachwuchsfahrer für Furore sorgte. Es war Dietrich "Didi" Thurau, der von Beginn an das Gelbe Trikot trug. Ich ließ mich vom Sog der Euphorie mitreißen, schraubte den Rennlenker wieder ans Mars und die Bleche und den Gepäckträger ab.
Meine Mutter färbte ein weißes T-Shirt gelb, ich fuhr zu besagter Rennrad-Adresse Nr.1 und wollte mir ein TI-Raleigh-Käppi kaufen. Doch, oh Schreck, es gab keines mehr ! Irrtümlicherweise war ich davon ausgegangen, der einzige Thurau-Fan zu sein, der dieses Accessoire tragen durfte. Der Händler schlug mir eines von Molteni vor, dem Rennstall von Eddy Merckx, der ja nun auch kein schlechter Fahrer sei, wie er meinte. Notgedrungen nahm ich dieses Käppi und war fortan ein desertierter Thurau oder hatte Merckx zum Gelben Trikot verholfen. An einem Tag zeigte ich ganz besondere Präsenz in unserer Straße, indem ich mich alleine des Zeitfahr-Rundkurses annahm. Ich fuhr - ohne eine einzige Pause! - 150 Runden, was ungefähr 50km entsprach. Und die undichte Trinkflasche, die ich (ganz wie die Profis) am Unterrohr stilvoll in der passenden Halterung aufbewahrte, sabberte mir mit Apfelsaft den Rahmen voll...
Nachdem Didi auf der 15. Etappe das Gelbe Trikot abgegeben hatte, verebbte mein Fanatismus schlagartig. Zwischenzeitlich war ich zwar - besonders beim Anblick der echten Peugeot-Rennräder in diesem Fachgeschäft - dem Glauben erlegen gewesen, in mir den deutschen Radrennfahrer der Zukunft erkannt zu haben, doch mein Vater hatte mich, vor dem Hintergrund, dass ich ja prinzipiell eine reichlich faule Sau war, ganz schnell vom Gegenteil überzeugt gehabt. So verlor ich immer mehr das Interesse an meinem Mars und tobte fortan überwiegend mit der Alphas-Granate durch die Gegend. Zudem hatte mir der Tod eines Nachbarn meiner Oma ein altes 26"-Rixe-Damenrad in den Keller gespült. Weil es sich dabei allerdings nicht um einen Oldie im klassischen Design handelte, war das einzige Teil daran, das mein Interesse weckte, das Steuerkopfschild, denn diese hatten viele meiner Freunde und Klassenkameraden mittlerweile zu sammeln begonnen...
Diese Steuerkopfschilder fand man - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur an älteren Rädern, und die wiederum faszinierten mich nicht nur wegen ihres nostalgischen Äußeren, sondern sie strahlten auch eine enorme Solidität aus, die nicht zuletzt dadurch unterstrichen wurde, dass sie teilweise schon 40 Jahre gefahren worden waren. Leider hatte ich davon noch nie ein neues Rad (also eines dieser speziellen Bauart) bei einem meiner bevorzugten Händler stehen sehen. Die einzigen Fahrräder, die meiner Idealvorstellung noch am nächsten kamen, waren die damals verstärkt auftauchenden Hollandräder. Sie hatten Westwoodfelgen und im Hinterrad verstärkte Speichen. Im Jahre 1978 beobachtete ich mich dabei, wie ich immer wieder bei den Händlern um diese Räder rumschlich. Die Preise für ein solches Rad mit Torpedo-Dreigangschaltung begannen bei 299 Mark. Wenn ich dann noch den unerlässlichen Tacho hinzu rechnete, galt es, einiges an Überzeugungsarbeit bei meinem Vater zu leisten.
Anfang Juli trugen diese Bemühungen dann endlich Früchte, und ich fuhr mit meinem Vater in die Stadt zum Rennrad-Händler, der nun auch Hollandräder im Programm hatte. Und am 3.7.78 ging für mich die Sonne auf, als der Händler das Rad lieferte: ein Sportief mit Dreigangschaltung und Huret-Tacho für 322,50 Mark ! War ich mit dem Mars schon pfleglich umgegangen, sollte dieses Rad noch eine Steigerung erfahren. Bereits die erste kleine Proberunde überzeugte mich davon, dass das schon eine andere Klasse war. Es schien aus einem Guss zu sein, da klapperte, knarzte, schliff und eierte nichts. Ich spendierte den Chromteilen sofort eine Vaseline-Schicht, um dem durch Witterungseinflüsse zwangsläufig einsetzenden Verfall erst gar keine Chance zu geben.
Und ich legte ein Fahrtenbuch an, in dem alles dokumentiert werden sollte. Bereits eine Woche später startete ich mit meinem Vater zur ersten richtig großen Tagestour. Wir fuhren von Duisburg nach Roermond (NL) und zurück, sagenhafte 161 Kilometer. Danach war mein Vater restlos fertig, aber dass er es ohne Schaltung und als ziemlich übergewichtiger Kettenraucher überhaupt geschafft hatte, bewunderte ich doch sehr. Ich hätte noch einige Kilometer dranhängen können, wenn mein Hintern nicht gewesen wäre. Die damals an Neurädern verbauten Kunststoffsättel mit mehr oder weniger dreieckiger Sitzfläche waren einfach eine Qual. Doch wir waren hart im Nehmen, denn bereits zwei Wochen später besuchten wir Verwandte im gut 120km entfernten Warnsveld (NL) und fuhren nach einem Ruhetag auch wieder per Rad zurück.
In diesem Sommer verkaufte ich das gestrippte Mars für 80 Mark an einen Nachbarsjungen. Als der davon Wind bekommen hatte, dass ich auf alte Räder stehe, bot er mir das sehr gut erhaltene Vorkriegsrad - ein 26"-Damenrad, dessen Marke mir leider entfallen ist - seiner Mutter an, die es wohl von ihrer Mutter übernommen hatte. Der Preis: 80 Mark . Ich besaß nun vier Fahrräder, fuhr aber fast nur mit dem Sportief, weil das das Beste war und als einziges einen Tacho hatte. Der Nimbus erstklassiger Qualität erhielt einen ersten Kratzer, als ich wegen einer Reifenpanne das Hinterrad ausgebaut hatte und mein Blick auf die Innenseite des Schutzbleches fiel. ROST !!! Am Übergang zu den Falzen war dort nämlich mit Lack gespart worden. Ein unhaltbarer Zustand für mich, weshalb ich Alubleche montierte. Den Wachstuch-Kettenkasten hatte ich übrigens auch direkt demontiert, da der Hinterradausbau eine wahnsinnige Friemelei gewesen war. Die Mantelschoner fielen ebenfalls weg.
Mein Alphas-Kumpel Volker und ich waren nun in unserer kargen Freizeit - wir besuchten beide ein Gymnasium und wurden mit Hausaufgaben nur so überschüttet - nur noch mit den Rädern unterwegs. Wir hatten mitbekommen, dass Herr W., ein älterer Herr und Volkers Nachbar, ebenfalls mit dem Rad in genau dem Waldgebiet seine Runden drehte wie wir. Er fuhr ein 1937er Brennabor mit einer eigentümlichen Vorderradfederung, tagaus, tagein, bei jedem Wetter. Wir hingen wie die Kletten an ihm und lauschten seinen Geschichten, und sein Rad besaß eine unglaubliche Ausstrahlung mit seiner in Jahrzehnten erworbenen Patina. Ich beschloss, ein "Konstruktionsmerkmal" zu übernehmen, bei dem es sich um die Anbringung des Dynamos am Hinterbau handelte.
Die Halterung dafür gab's im Fachhandel, und der Umbau war schnell erledigt. Nun störte mich aber die an der Gabel angepunktete Originalhalterung so sehr, dass ich sie entfernte. Und da ich immer noch keine Säge mein Eigen nannte, kam wieder die erprobte Materialermüdungstechnik zum Zuge; mit der Wasserpumpenzange bog ich das Teil so lange hin und her, bis es sich gelöst hatte. Doch, oh Schreck - es waren zwei Löcher in der Gabel entstanden ! Ich besorgte schleunigst einen schweineteuren Zweikomponentenkleber, um die Löcher damit zu verschließen, aber der Versuch schlug fehl . Ich durchkramte den Keller nach geeignetem Material und entdeckte eine angebrochene Packung Gips. Nachdem ich mir die Gebrauchsanweisung zu Gemüte gezogen hatte, mischte ich das Pulver mit Wasser und schmierte das Zeug in die Löcher.
Danach kaufte ich im Auto-Zubehörhandel einen metallicgrünen Tupflack von Ford, der dem Hollandrad-Grün in etwa entsprach, und "lackierte" die Stelle. Fachmännisch war das ganz und gar nicht, aber komischerweise hielt die Sache. Die nächste Baustelle war der leichte Seitenschlag in der Hinterradfelge, der sich durch das Übersehen eines Schlaglochs ergeben haben musste. Der Schlag war echt nicht groß, störte mich aber so sehr, dass ich einen Speichenschlüssel kaufte und mich ans Werk machte. Meine "Logik" sagte mir, dass, wenn alle Speichen gleich klangen, das Rad rund laufen müsste. Ich fing am Ventil an und arbeitete mich Speiche für Speiche vorwärts. Um es kurz zu machen: Als der fertig gestimmte Bereich der Felge die Hinterbaustreben erreicht hatte, ließ sich das Rad nicht mehr weiter drehen !
Voller Panik rannte ich nach oben und bat meinen Vater um Hilfe, der es tatsächlich schaffte, aus dem Chip wieder ein Rad zu machen. Astrein lief das Rad aber immer noch nicht, was mich dazu bewog, so lange rumzunerven, bis mein Vater mit mir - er auf seinem Rad mit dem HR in der Hand, ich auf der Alphas-Granate - zum Händler fuhr und dort fragte, was zu machen sei. Durch meine Vorarbeit war nichts mehr zu retten, weshalb die Nabe mit neuen Speichen und einer neuen Felge neu eingespeicht wurde. Der Händler schien gute Arbeit geleistet zu haben, denn fortan sollte ich keine Probleme mehr mit "Achtern" haben...
Trotzdem schlich ich weiterhin durch die Fahrradläden, war auf der Suche nach dem ultimativen "Rad für die Ewigkeit", mit dem ich alt werden wollte. Während unserer Fahrten auf der Suche nach Steuerkopfschildern - wir verfolgten wirklich jeden Opa auf einem alten Rad, an dem solch ein Schild vorhanden war - hatten wir ein ganz besonders altes Exemplar aufgetan. Das Schild fehlte zwar, doch das Rad sah älter aus als die üblichen Vorkriegs-NSUs, -Rabeneicks, -Dürkopps und wie sie alle hießen. Es hatte was Museales, ja schon Fossiles. Wir erfuhren, dass es von 1919 war und Wulstfelgen hatte; der Rahmen war nicht wie üblich gemufft, sondern innengelötet. Mein Sportief würde ein solches Alter bestimmt nie erreichen. Ich brauchte einfach was wirklich Gutes...!
Zuerst fiel mir bei Kuhnen - damals dem Fahrradgeschäft im Duisburger Süden - ein ziemlich edles Peugeot-Tourenrad auf, das über 500 Mark kostete. Aber das war mir zu grazil, da fehlte einfach diese ursolide Aura. Doch dann hatte auch dieser Händler Hollandräder in sein Programm aufgenommen, und die Auswahl war größer als die bei HeiGei, dem Rennradspezialisten in der City. Ich entdeckte ein maroon-farbenes Burgers mit Edelstahl-Westwoodfelgen und als I-Tüpfelchen einem echten Steuerkopfschild statt eines Aufklebers! Das war ein echtes, ein qualitativ hochwertiges Hollandrad! Und es standen 499 Mark auf dem Preisschild.
Vollkommen blödsinnig, meinem Vater davon zu erzählen, denn wenn ich in der Schule nicht gerade Mist baute, träumte ich von Fahrrädern oder las MAD-Hefte, weshalb ich ein richtig mieser Schüler geworden war. So mies, dass ich noch vor Schuljahresende zur Hauptschule wechselte. Aber das alles war absolut egal, da der Zeitpunkt meiner Konfirmation näher rückte, mit der ein ziemlicher Geldsegen über mich herein brechen würde. Obwohl meine Verwandtschaft ihre Geldgeschenke zwischen meiner Schwester und mir aufteilen musste, waren es 750 Mark, die ich einstreichen konnte. Leider hatte ich als Minderjähriger keine Verfügungsgewalt darüber, und es sollte noch bis zum 29.9.1979 dauern, als mein Vater endlich grünes Licht gab.
Für 522,50 Mark (natürlich wieder mit Huret-Tacho) kaufte ich dieses Burgers und fühlte mich wie ein König !
Der Herbst war eingekehrt, und wir hatten eine neue Clique gebildet. Wenn ich noch mit dem Rad unterwegs war, dann nur mit Volker, doch meistens zogen wir mit sechs bis acht Jungs durch die Straßen und loteten Gelegenheiten aus, die Spaß versprachen. Mit Volker fuhr ich in diesem Herbst/Winter 1979/80 oft durch den Wald, wo wir nach "Schächten" suchten. Es handelte sich dabei um kleine unterirdische Räumlichkeiten, in denen sich irgendwelche Rohre und Ventile verbargen. Von oben erkannte man sie an einer kleinen Betonumrandung, die mit einer Stahlblechplatte abgedeckt war. Diese Platten abzuschließen, hielt man seitens der Stadt wohl für überflüssig.
Sie waren mit einigen M10- oder M12-Schrauben gesichert, was reichen sollte, weil niemand vermutete, dass jemand mit entsprechendem Werkzeug im Wald unterwegs war. Wir hatten es natürlich dabei und öffneten jeden Schacht, den wir fanden . Aber das nur am Rande. Viel gefahren bin ich in dieser Zeit jedenfalls nicht, zumal der Winter auch einiges an Schnee brachte. Am 28.1.80 endete meine Zeit mit dem Burgers schlagartig, als mir ein Autofahrer die Vorfahrt nahm. Ich war mit zwei stark geprellten Füßen und einigen kleineren Blessuren davon gekommen, doch mein Rad hatte einen Totalschaden erlitten, wie ich sofort erkannte, nachdem ich unmittelbar nach dem Crash zu ihm geeilt war.
Eine Gabelscheide war unter dem Gabelkopf rechtwinklig weggeknickt, in ihr hing noch das völlig intakte Vorderrad. Der Rahmen war im Tretlagerbereich total verzogen, die Hinterradfelge glich einer Achterbahn ! Bereits am 7.2. lag die Nachricht der gegnerischen Versicherung im Kasten, mir wurden 600 Mark zugesprochen . Die Tingelei durch die Fahrradläden begann wieder. Diese Vorkriegsräder schwirrten ja nach wie vor in meinem Kopf herum, und ein paar Jahre zuvor hatte es die - zumindest in einigen Kaufhäusern - auch noch zu kaufen gegeben. Ich wollte es einfach nicht glauben, dass sie so sang- und klanglos verschwunden waren. Und tatsächlich sollte meine Suche belohnt werden - allerdings nicht in einem typischen Fahrradgeschäft...
Es war am Nachmittag des 14.2.1980 bei "Ketzer & Frings", einem alteingesessenen, etwas größeren Tante-Emma-Laden, denn dort bekam - abgesehen von Lebensmitteln und Waschpulver - alles von der Schreibtischlampe über die Waschmaschine oder Stereo-Anlage, den Rasenmäher bis hin zu Fahrrädern, die auf vielleicht 15 Quadratmetern "präsentiert" wurden. Gleich einem Dinosaurier ragte es aus dem Rest des Angebotes hervor. Schwarz und stark. Ein 28"-Transportrad mit lackierten Felgen uuund - der absolute Hammer - 3mm-Speichen und einer überdimensionierten Vorderradnabe mit Öler! Das musste es sein! Ich erklärte dem Verkäufer, dass ich zwar noch nicht voll geschäftsfähig, die Erlaubnis der Eltern jedoch nur eine reine Formsache sei und bat ihn, das Rad für mich zu reservieren. Was er auch tat, wobei ich heute glaube, dass sich sowieso niemand anders dafür interessierte.
Am 22.2. war das Geld der Versicherung auf dem Konto meines Vaters, am 23. fuhr ich zum Händler, legte 250 Mark auf den Tresen, und am 25. konnte ich das Schlachtschiff abholen. Ohne Schaltung und auch ohne Tacho. Warum ich die Torpedo-Dreigangnabe und den Tacho erst drei Tage später nachrüsten ließ, weiß ich heute nicht mehr. Insgesamt belief sich der Preis auf 318 Mark (Schaltungsaufpreis 45 Mark, der Huret-Tacho 23 Mark). Mein Glück währte allerdings nicht lange, denn - verwöhnt von der Problemlosigkeit des Burgers - es stellten sich beinahe sofort eklatante Makel heraus. Nach zwei Tagen und sagenhaften 24 Kilometern gab die Schaltung merkwürdige Geräusche von sich ! Da ich jedoch keinen Bock darauf hatte, das Rad wieder zum Händler zu bringen, tauschte ich die Nabe gegen die alte des Burgers, die beim Unfall ja nicht zu Schaden gekommen und erst 1.400km gelaufen war. Die Nabe des Transportrades war übrigens trocken!
Zwei Wochen später bemerkte ich leichtes Tretlagerspiel. Wo ich schon mal dabei war, öffnete ich es und sah, dass es ebenfalls fast trocken war. Ich fettete es und baute es wieder zusammen. Als mir beim ersten Hinterradplatten nach 422km während des Radausbaus ein Schraubenschlüssel auf die Felge fiel, gab das sofort eine Macke bis auf's blanke Metall. Der Lack war aber nicht etwa abgeplatzt, sondern eingedrückt. Die Farbe war total weich und eine Grundierung fehlte völlig . Als ich dann einmal das Vorderrad ausgebaut hatte, bekam ich es nicht mehr in die Gabel, weil diese für die Achse mit Tachoantrieb zu schmal war. So fuhr ich erst mal ohne Tacho, trieb mich aber die meiste Zeit ohnehin zu Fuß mit der Clique rum, weshalb mich das vorerst nicht weiter störte...